Leseerfolge sichtbar machen

NEXT LEVEL ist ein app-basiertes Projekt zur Leseförderung für Kinder ab der 5. Klasse. Durchgeführt wird es in den Mediotheken der Anne-Frank-Schule, des Evangelisch-Stiftischen Gymnasiums, der Dritten Gesamtschule, der Geschwister-Scholl-Schule, der Janusz-Korczak-Gesamtschule und des Städtischen Gymnasiums.

 

Jedes Buch, das sie gelesen haben, erfassen die Kinder mithilfe der App. Diese rechnet automatisch die gelesenen Seiten in Zentimeter um und erstellt einen virtuellen Bücherstapel, der mit jedem weiteren Buch wächst. Auch die gemeinsamen Leseerfolge der Klassen oder der ganzen Schule werden so sichtbar. Und mit jedem Buch haben die Kinder die Chance, ins nächste Level aufzusteigen.

Im Alter von 12 bis 13 Jahren kommt es bei vielen Jugendlichen zum so genannten Leseknick. Sie verlieren leicht die Lust am Lesen. Mit NEXT LEVEL möchten wir möglichst viele Kinder und Jugendliche über den Leseknick begleiten, denn das Lesen fördert ihre Fantasie, Empathie und Konzentrationsfähigkeit, bringt ihnen (literarische) Texte nah und erweitert ihren Wortschatz. Studien belegen sogar, dass Kinder und Jugendliche, die regelmäßig und mit Freude lesen, in der Schule erfolgreicher sind als Nicht- oder Wenig-Leser.

Also nichts wie ran an die  Bücher!

Kontakt:
Julia Borner
Leiterin Team Schulmediotheken
julia.borner@stadtbibliothek-gt.de

Das Projekt Next Level wurde unterstützt durch die Bürgerstiftung Gütersloh. Für die technische Umsetzung danken wir eShaker.

Eine Million Seiten gelesen

Schulmediotheken ermöglichen es Schüler:innen über next-level-lesen.de den Fernmeldeturm zu „erklimmen“

Der Fernmeldeturm am Bahnhof ist das höchste Gebäude in Gütersloh. Aber unerreicht ist seine Spitze nicht, denn Gütersloher Schüler:innen der weiterführenden Schulen haben seit August 2023 so viele Bücher in ihren Schulmediotheken ausgeliehen und gelesen, dass sie gestapelt die Spitze des Fernsehturms erreichen.

Vor der Rückgabe der Bücher scannen die Schüler:innen die Mediennummer und speichern damit automatisch Seitenzahl und Buchdicke auf next-level-lesen.de. Virtuell werden die gelesenen Bücher aufeinandergestapelt, um die Leseleistung sichtbar zu machen. Klassen können gegeneinander antreten und die Schulen sehen jederzeit, wie hoch ihr Stapel der gelesenen Bücher ist. Alle Bücher der teilnehmenden Schulen zusammen ragen bis zur Spitze des Fernmeldeturms am Gütersloher ZOB.

Besonders schnell: Daniel Chrispens aus der 5b des Städtischen Gymnasiums. Er ist der Erste, der mit über 25.000 gelesenen Seiten das oberste Level bei next-level-lesen.de geschafft hat. Schulbibliothekarin Susanne Brinkmann ist beeindruckt: „Daniel ist täglich in der Mediothek und auch die Stadtbibliothek besucht er häufig. Er ist begeisterter Manga-Leser, aber seine Leselust ist breit gefächert. Daniel motiviert Mitschülerinnen und -schüler zum Mitmachen, gibt Lesetipps und hat auch für unseren Bestand immer wieder neue Ideen.“

Das Team Schulmediotheken, das zusammen mit einem Programmierer das Leseförderungsprogramm entwickelt hat, evaluiert die Ergebnisse. Vor der Anmeldung beantworten die Schüler:innen einige Fragen, beispielsweise ob Deutsch ihre Erst- oder Zweitsprache ist, ob sie Lesevorbilder in ihrer Familie haben oder wie sie selbst ihre Lesefähigkeit einschätzen. „Wir freuen uns, wenn es uns gelingt, Kinder und Jugendliche für das Lesen zu begeistern. So haben in diesem Jahr 49 Teilnehmende mit Deutsch als Zweitsprache jeweils über 1.000 Seiten gelesen. Das ist ein hervorragendes Ergebnis und motiviert besonders, sich aktiv für die Leseförderung einzusetzen“, freut sich Julia Borner, Teamleitung der Schulmediotheken. „Im Vergleich zum letzten Jahr haben sich die Zahlen der Teilnehmenden mehr als verdreifacht und statt des Wasserturms konnte der Fernmeldeturm „geknackt“ werden. Die Kinder haben nicht nur Spaß am Lesen, sondern auch daran, dass sie immer weitere Level erreichen können.“

Das Klischee, dass es eher die Mädchen sind, die viel lesen, wird von next-level-lesen.de nicht bestätigt. Unter den Top Ten sind fünf Jungs und fünf Mädchen, bei den Top Dreißig sind die Jungs sogar knapp in der Überzahl. „Der Gaming-Charakter mag für einige ausschlaggebend sein“, so Borner. „Aber jedes gelesene Buch schult die Leseflüssigkeit, fördert die Fantasie, Empathie und vor allem die Konzentrationsfähigkeit.“

Freuen sich auf über mehr als 25.000 gelesene Seiten: Daniel Chrispens aus der 5b des Städtischen Gymnasiums und Schulbibliothekarin Susanne Brinkmann.